Mit der richtigen Pflege: Werterhalt fürs Wohnmobil
Von Steinchen und Streusalz bis Hagel und Sonneneinstrahlung: Wohnmobile sind einer Vielzahl von Witterungs- und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Mit der entsprechenden Pflege lässt sich das Fahrzeug nicht nur optisch in Schuss halten.
Auf einen Blick: Für den größtmöglichen Werterhalt eines Wohnmobils
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sollte die Außenwäsche des Fahrzeugs per Hand erfolgen
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muss man beim Reinigen auf den Einsatz geeigneter Mittel achten
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kann der Lack durch Versiegelung geschützt werden
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sollte man seinen Camper bei normaler Nutzung zweimal im Jahr gründlich reinigen
Wer ein Wohnmobil anschaffen möchte, muss meist tief in die Tasche greifen. Viele Campingfreunde stecken einen Großteil ihrer Ersparnisse in ihren treuen Urlaubsbegleiter. Logisch, dass man möglichst lange Freude daran haben möchte. Allein für die Langlebigkeit und den Wohlfühlfaktor sollte man seinen Camper daher regelmäßig und gründlich pflegen. Doch es gibt noch einen weiteren Grund, sich liebevoll um das Fahrzeug zu kümmern. Bei einem eventuellen Wiederverkauf ist jede Maßnahme, die zum Werterhalt des Wohnmobils beiträgt, bares Geld wert.
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Bei allem guten Willen sollte man aber auch aufpassen. Wohnmobile bestehen aus einer Vielzahl von Stoffen, von lackierten oder beschichteten Metalloberflächen über Acrylglas und Holz bis hin zu glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK). Nicht jedes Reinigungsmittel ist für jedes Material geeignet. Im schlimmsten Fall verursacht man durch eine falsche Behandlung ungewollt Schäden am Camper.
Zu den sinnvollen Reinigungsutensilien zählen Autoshampoo, Acrylglasreiniger, Lackpolitur und Hartwachs. Manchmal sind die Mittel eines bestimmten Herstellers aufeinander abgestimmt. In diesem Fall ist festgelegt, in welcher Reihe sie zur Anwendung kommen sollten.
Wohnmobil: Reinigung in der Waschstraße oder per Hand?
Eines vorab: Autowaschen auf dem privaten Grundstück ist in vielen Fällen nicht zulässig. Zu groß ist die Gefahr, dass das Schmutzwasser im Boden versickert und das Grundwasser verunreinigt. Das gilt vor allem für unbefestigten Grund wie Rasen, Kies oder Schotter, schreibt der ADAC. Laut des Automobil-Clubs kann es jedoch Ausnahmen geben, die von den jeweiligen Kommunen erlassen werden.
Doch unabhängig von rechtlichen und ökologischen Bedenken: Was ist nun die beste Methode für die Außenwäsche eines Wohnmobils? Bedenkt man, dass schon die meisten PKW-Besitzer der Bequemlichkeit wegen lieber in die Waschstraße fahren, anstatt selbst Hand anzulegen, scheint diese Option für die deutlich größeren Wohnmobile erst recht nahezuliegen. Eine gute Idee ist das allerdings nicht. LKW-Waschstraßen verfügen zwar über die nötigen Maße, sind darüber hinaus aber nicht auf die Pflege von Wohnmobilen ausgelegt. Acrylglas etwa hat den oftmals rauen und teilweise verschmutzten Bürsten wenig entgegenzusetzen. Auch Markisen oder Solarpanels können durch die für einen Camper unsachgemäße Reinigung nehmen.
Eine Handwäsche ist da die bessere Alternative. Zwar haben nicht alle Wohnmobilbesitzer die nötige Ausrüstung wie Hochdruckreiniger, Schläuche und Leiter zuhause, doch das ist kein Problem. Sogenannte Cleanparks oder auch einige Tankstellen verfügen sowohl über den nötigen Platz als auch über das erforderliche Equipment.
Bei der Reinigung sollte man oben starten und sich bis nach unten vorarbeiten. Demnach setzt man mit dem Hochdruckreiniger am Dach an und endet bei Felgen und Radkästen. Doch Vorsicht: Hält man den druckvollen Wasserstrahl zu nah ans Wohnmobil, kann das Schäden verursachen.
Wohnmobilwäsche: Welcher Reiniger eignet sich für welche Fläche?
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Kunststofffenster: Fenster aus Acrylglas dürfen nicht mit alkoholhaltigem Glasreiniger gewaschen werden. Dadurch können sich Risse bilden. Spezielle Acrylglasreiniger sind die deutlich bessere Wahl. Zunächst sollte man die Oberfläche mit klarem Wasser von Staub und anderem Schmutz befreien. Anschließend trägt man den Acrylglasreiniger mit einem weichen Schwamm auf. Kleine Risse behandelt man mit Acrylglaspolitur. Windschutz- und Seitenfenster aus Autoglas können natürlich wie gewohnt gewaschen werden.
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Dichtgummis: Spezielle Präparate können Dichtungsgummis geschmeidig halten. Allerdings sollte man darauf achten, ein Produkt auszuwählen, dass zwar den Gummis hilft, dem Acryl aber nicht schadet. Entsprechend genau sollte man beim Fachhändler nachfragen.
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Lack: Für den Lack an Fahrerhäusern oder Aufbauten gibt es spezielle Lackpolitur. Doch nicht jede davon verträgt sich mit Alu oder GfK. Auch hier bringt ein Gespräch mit dem Fachhändler Klarheit.
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Unterboden: Für die beliebten Holzunterböden ist regelmäßige Pflege unerlässlich. Sie soll Fäule, Stockfeuchte und Schimmel verhindern – und damit einen Stabilitätsverlust. Herkömmliche Sprays bieten einen gewissen Schutz. Der ist jedoch weder tiefgreifend noch von Dauer. Lässt man den Unterboden dagegen in einer Werkstatt vom Profi pflegen, sollte man für einige Jahre Ruhe haben.
Tipp vom Profi: Keine scharfen Polituren für Hammerschlagblech
Viele Wohnmobile haben eine Außenhaut aus Hammerschlagblech. Diese Variante ist dünner als Glattblech, was sie kostengünstiger und auch leichter macht. Bei der Pflege benötigt Hammerschlagblech aber besondere Zuwendung. Verwendet man eine scharfe Politur, kann diese den Lack auf dem Blech komplett abtragen. Eine weitere Tücke ist die unebene Beschaffenheit der Oberfläche. Beim Polieren ist der Druck auf die erhöhten Stellen höher als auf die Vertiefungen dazwischen. Daher sollte man mit milder Politur und viel Sorgfalt zu Werke gehen. Politurreste lassen sich mit weichen Bürsten und Schwämmen entfernen.
Vorbeugung: Welche Maßnahmen schützen das Wohnmobil auf Dauer?
Manche Gebrauchsspuren oder Abnutzungserscheinungen lassen sich schlicht nicht verhindern. Und längst nicht alle sind gefährlich. Dennoch kann es sich lohnen, einige Vorkehrungen zu treffen.
Eine professionelle Lackversiegelung mit Nano-Technologie etwa erweist sich meist als ziemlich effektiv. Sie eignet sich in erster Linie für Fahrzeuge mit glatter Alu- oder GfK-Außenhaut. Die Anwendung verpasst dem Lack eine Oberfläche, an der Schmutz kaum noch Halt findet. Eine Alternative ist Lackschutzfolie. Sowohl die Fahrzeugfront als auch Radläufe lassen sich damit gegen Steinschläge schützen. Günstiger kommt man weg, wenn man eine Behandlung in Eigenregie durchführt. Das Auftragen von Wachs ist ohne Maschine allerdings zeitaufwändig. Immerhin: Je nach Produkt winkt ein Schutz von sechs bis zwölf Monaten.
Bedenkt man Schäden, die Hagel anrichten kann, erscheint auch eine Beschichtung auf dem Dach durchaus sinnvoll. Oftmals sind die Dellen vor allem aus kosmetischer Sicht ein Dorn im Auge. Unter ungünstigen Umständen können aber auch Risse entstehen. Hier versprechen verschiedene Beschichtungen Schutz. Sie können zum Beispiel aufgeklebt oder aufgesprüht werden.
Eine weitere vorbeugende Maßnahme gilt dem Rost. Der kann zum Beispiel dann äußerst problematisch werden, wenn er Schweißnähte oder Rahmenholme am Fahrgestell angreift. Mit speziellen Rostschutzsprays legt man einen Schutzfilm über die jeweiligen Stellen. Dieser verhindert Korrosion.
Fazit: Gute Pflege verhindert hohen Wertverlust des Wohnmobils
Experten empfehlen, das Wohnmobil mindestens zweimal pro Jahr gründlich zu reinigen. Nach besonders strapaziösen Reisen ist der Waschtag ohnehin fast ein Pflichtprogramm. Mit der richtigen Pflege leben Wohnmobile einfach länger – oder erzielen bessere Preise, falls man sich einmal von ihnen trennen möchte. Im Internet kursieren gewisse Faustformeln, die Aufschluss über den Wertverlust eines Wohnmobils im Laufe der Jahre geben. Unabhängig davon, wie akkurat diese sind: Ein top gepflegter Camper wird normalerweise immer einen besseren Preis erzielen als ein vergleichbares, aber vernachlässigtes Fahrzeug.
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