Wohnmobil: So macht man seinen Camper fit für den Frühling
Vor dem ersten Urlaub des Jahres steht der Frühjahrs-Check für den Camper an. Wir sagen, welche Punkte Sie berücksichtigen sollten, um später unbeschwerte Ferien im Wohnmobil genießen zu können.
Auf einen Blick: Bei Frühjahrs-Check für den Camper
- kann schon eine gründliche Reinigung mögliche Schäden ans Licht bringen
- sollte man die Gasanlage auch ohne fälligen Untersuchungstermin überprüfen
- darf man notwendige Dokumente nicht vergessen
Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, kündigt sich das Ende des Winters an. Für viele Campingfreunde wächst damit die Vorfreude auf die anstehenden Trips mit dem Wohnmobil. Allerdings sollte man nicht einfach einsteigen und losfahren. Nach dem „Winterschlaf“ braucht der Camper einen Frühjahres-Check, mit dem man ihn auf die anstehende Saison vorbereitet.
Wie mache ich mein Wohnmobil fit für den Frühling?
Ein guter Frühjahrs-Check umfasst mehrere Dinge. Manche lassen sich schon optisch überprüfen, andere erfordern ein wenig mehr Einsatz. Auf diese Punkte sollten Campingfreunde achten:
- Reinigung von innen und außen: Ob es Grünspan ist, Laub vom Baum oder einfach eine Staubschicht – das Entfernen von Dreck und Ablagerungen sollte der erste Schritt beim Frühjahrs-Check sein. Für Fahrzeuge, die im Freien überwintert haben, gilt das besonders. Dabei geht es nicht allein um die Optik des Wohnmobils. Manchmal verdeckt der Schmutz auch Schäden an Lack, Fenstern oder Dichtungen. Werden diese Mängel nicht behoben, können die Folgeschäden um einiges schwerwiegender sein. Im Gegensatz zur Außenreinigung steht bei der Innenreinigung dagegen schon eher das Wohlbefinden im Fokus. Allerdings sollte man dabei auch überprüfen, ob Feuchtigkeit in den Innenbereich des Campers eingedrungen ist. Ein leicht muffeliger Geruch ist schon mal ein schlechtes Zeichen. Mit einem Entfeuchter lässt sich das aber in ein paar Tagen regeln
Tipp vom Profi: Mit dem Wohnmobil nicht in die LKW-Waschanlage
Für alle, die Zeit beim Waschen des Wohnmobils sparen möchten, klingt die Fahrt zur LKW-Waschanlage verlockend. Aber Vorsicht: Diese Anlagen sind nicht für Wohnmobile gemacht. Sie können Anbauten wie Dachluken beschädigen und auch ihre Spuren im Lack hinterlassen.
- Flüssigkeiten kontrollieren: Bremsflüssigkeit, Kühlerflüssigkeit, Scheibenwischwasser – ist alles ausreichend vorhanden? Besondere Aufmerksamkeit sollte man der Kontrolle des Motoröls im Basisfahrzeug zukommen lassen. Unter Umständen spart man sich dadurch einen Werkstatttermin vor oder gar in den Ferien.
- Reifen überprüfen: Den Reifendruck prüft man am besten, wenn diese noch im kalten Zustand sind. Nicht immer muss man anschließend Luft nachfüllen. Manche Wohnmobil-Besitzer pumpen die Reifen vor der Winterpause auf Maximaldruck auf, um zu verhindern, dass sie sich anschließend plattstehen. In diesem Fall muss der Reifendruck vor der ersten Ausfahrt unter Umständen sogar wieder verringert werden. Der korrekte Reifendruck lässt sich am Aufkleber an der Fahrertür ablesen. War man mit dem Wohnmobil beim Wintercamping, ist normalerweise noch der Reifenwechsel fällig.
- Bremsanlage untersuchen: Aufschluss über den Zustand der Bremsscheibe gibt schon ein schneller Blick. Ist das nicht möglich, tastet man die Scheibe ab. Stößt man dabei auf Riefen, sollte man sie genauer kontrollieren.
- Wasserinstallation checken: Vor dem Winter wird Wasser aus Leitungen, Armaturen und Tanks entfernt. Nicht immer erwischt man dabei auch den letzten Rest – was zu ärgerlichen Frostschäden führen kann. Ob das der Fall ist, stellt man fest, indem man die Tanks befüllt und die Armaturen in Küche und Nasszelle nutzt. Auch das Überprüfen von Leitungen und Verbindungen ist empfehlenswert. Darüber hinaus sollte man Toilettenspülung und Warmwasser-Boiler kontrollieren. Achtung: Manche Frostschäden verstecken sich hinter Abdeckungen und Verkleidungen und bleiben daher lange unbemerkt. Diese Stellen sollte man besonders aufmerksam in Augenschein nehmen.
- Klimaanlage aufdrehen: Ein Sommerurlaub ohne Klimaanlage? Für viele Camping-Freunde keine verlockende Aussicht. Daher sollten sie schon im Frühling testen, ob die Anlage die volle Leistung bringt. Zudem sollten sie darauf achten, ob alle Lufteinlässe frei sind und Filter ausgetauscht werden müssen.
- Batterie testen: In der Regel verfügen Camper über eine Fahrzeug- und mindestens eine Aufbau-Batterie. Im Idealfall sollte keine davon komplett entladen sein, weil das die Lebensdauer verringen kann. Am besten überprüft während des Winters von Zeit zu Zeit, ob die Batterie noch Saft hat. Zu Saisonbeginn sollte man sich nicht nur vergewissern, dass die Batterien noch aufgeladen sind, sondern auch, dass sie ihre Ladung halten können.
- Gasprüfung bedenken: Die Gasprüfung steht alle zwei Jahre an. Dafür schließt ein dazu befugter Fachmann eine Pumpe und stellt anhand eines möglichen Druckverlustes fest, ob das System noch dicht ist. Auch ohne fällige Gasprüfung sollten Wohnmobilbesitzer die Gasanlage vor Saisonbeginn überprüfen. Dazu öffnet man Gasflasche und Absperrventile und folgt mit einem Lecksuchspray den Leitungen. Dort, wo sich Blasen bilden, ist ein Leck entstanden. Darüber hinaus sollten Kochfelder, Kühlschrank und Heizung ausprobiert werden.
Vor der Camping-Saison: Sind Dokument auf dem neuesten Stand?
Beim Frühjahrs-Check sollte man nicht nur den Camper selbst auf Herz und Nieren prüfen. Er ist auch ein guter Zeitpunkt, einen Blick auf alle notwendigen Dokumente zu werfen. Sind Schutzbrief und Pässe griffbereit? Sind die grüne Versicherungskarte und möglicherweise notwendige Vignetten vorhanden und aktuell?
Fazit: Schäden und Ärgernissen vorbeugen mit Frühjahrs-Check
Für Camping-Freunde zählt die Zeit auf Reisen zu den schönsten Wochen des Jahres. Und auch, wenn man die erste Ausfahrt kaum erwarten kann, sollte man einen sorgfältigen Frühjahrs-Check nicht vernachlässigen. Allzu schwierig ist der Vorgang nicht. Und der Aufwand lohnt sich: Wer sich frühzeitig und gewissenhaft um sein Gefährt kümmert, erspart sich in den Traumferien womöglich ein böses Erwachen durch einen Schaden, der schon in der Entstehung hätte verhindert werden können.