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Was einem Wohnwagen an Flexibilität bei der Anreise fehlt, macht er am Urlaubsort wieder wett. Wir sagen, wie die bewohnbaren Anhänger gegenüber Wohnmobilen abschneiden und worauf sich ungeübte Fahrer einstellen müssen.

Wohnwagen

• verfügen über keinen eigenen Antrieb
• sind nicht sehr pflegeintensiv
• lassen sich vergleichsweise schwierig manövrieren

Während der Urlaubszeit sieht man unzählige von ihnen auf den Autobahnen, und bei weitem nicht alle haben ein gelbes Nummernschild: Die in Holland so beliebten Wohnwagen sind längst auch für viele deutsche Camper die erste Wahl. Besonders Familien mit Kindern entscheiden sich oftmals gegen ein Wohnmobil und für den bewohnbaren Anhänger.

Ankommen, abhängen, abfahren

Ein Vorteil von Wohnwagen – nicht nur für Familien – ist die enorm hohe Flexibilität. Erreicht man den Zielort, wird der Wohnwagen einfach abgehängt. Das Zugfahrzeug wird auf einen Schlag zum alltagstauglichen Pkw und ist einsatzbereit fürs Einkaufen oder für Ausflüge.
Interessant wird es auch, wenn die Reisegruppe sich aufteilen will. Möchte ein Teil der Urlauber nicht plötzlich ohne Dach über dem Kopf dastehen, müssen immer alle mit – egal wohin. Ein Wohnwagen lässt da mehr Freiheiten. Während die einen etwa die Surfbretter ins Auto laden und zum Meer fahren, entspannen die anderen auf dem Campingplatz und haben im Fall eines Regenschauers dennoch eine Zuflucht.
Auch ein Vorzelt vor dem Wohnwagen wirkt sich nicht negativ auf die Mobilität aus. Natürlich können auch Wohnmobile um den faltbaren Vorraum vor der Tür erweitert werden. Doch wer möchte das Zelt jedes Mal abbauen, wenn es zum Einkaufen in die Stadt geht?

Mehr Platz ohne Fahrerkabine

Ein Vorzelt erweitert das Platzangebot eines Wohnwagens erheblich, doch selbst ohne den zusätzlichen Bereich haben sie den Wohnmobilen – bei gleicher Länge – in Sachen Platz einiges voraus. Immerhin geht kein Raum für eine Fahrerkabine verloren. Entsprechend großzügiger können Schlaf- oder Sitzgelegenheiten, Staufächer, Schränke, Küche oder Bad gestaltet werden.
Von der Höhe her bleiben Wohnwagen unterhalb der meisten Wohnmobile. Bei der Reiseplanung ist das praktisch, denn Höheneinschränkungen kann man meist vernachlässigen.

Pflegeleicht dank weniger Verschleißteile

Nicht ganz zu vernachlässigen, aber im Vergleich zu Wohnmobilen deutlich reduziert ist der Wartungsaufwand von Wohnwagen. Sie verfügen über keinen eigenen Motor und keine komplizierte Elektronik. Entsprechend leicht geht die Pflege von der Hand. Hohe Kosten fallen dabei nicht an.
Wer seinen Wohnwagen gut behandelt, wird lange Freude daran haben. Insgesamt gelten sie als langlebig. Und möchte man sich doch einmal von seinem angehängten Begleiter trennen, erzielt man meist noch einen guten Preis – Wohnwagen verlieren nicht allzu stark an Wert.
Überhaupt sind Wohnwagen im Allgemeinen gut für die Urlaubskasse, beginnend bei den vergleichsweise geringen Anschaffungskosten. Etwas tiefer muss man beim Fahren auf gebührenpflichtigen Straßen oder für Fährgebühren in die Tasche greifen. Dafür jedoch ist der Hängerschein preiswerter als derjenige, den man für das Fahren eines Wohnmobils über 3,5 Tonnen benötigt.

Wohnwagen: Nichts für ungeübte Fahrer

Wobei „Hängerschein“ schon die Überleitung zur Kehrseite der Medaille ist. Ungeübte Fahrer tun sich anfangs schwer mit dem Anhängsel am Heck, und das Rangieren am Stellplatz führt schnell zu Schweißausbrüchen. Bei abschüssigem Gelände schiebt der Anhänger von hinten und bringt das gesamte Gespann womöglich ins Schlingern. Selbst, wenn man durch seinen Führerschein zum Fahren eines Anhängers berechtigt ist: Ausgiebiges Training mit dem Wohnwagen empfiehlt sich vor dem ersten Urlaubsantritt allemal.
Selbst mit meisterhafter Beherrschung des Anhängers stößt man aber gelegentlich an seine Grenzen. Das ist zum Beispiel in schmalen Gassen oder verwinkelten Altstädten der Fall. Die Manövrierfähigkeit eines Wohnwagens ist eben deutlich eingeschränkt.
Weitere Einschränkungen gibt es bei den Geschwindigkeitsvorgaben. Die Begrenzungen für Höchstgeschwindigkeiten liegen unter denen für Wohnmobile. Wer mit dem Wohnwagen zum Urlaubsziel aufbricht, sollte es also nicht zu eilig haben.
Und nach dem Urlaub? Darf der Wohnwagen nicht einfach dauerhaft auf öffentlichen Straßen abgestellt werden. Auf Dauer benötigt er einen sicheren Unterstand – das verursacht Kosten.

Wohnwagen: Vorteile und Nachteile auf einen Blick

Für wen sind Wohnwagen die richtige Wahl?

Natürlich gibt es Wohnwagen in allen möglichen Größen und Ausführungen. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Einsatzmöglichkeiten.
Oftmals kaufen diejenigen Urlauber einen Wohnwagen, die eher auf gute Urlaubsplanung als auf hohe Spontanität setzen. Einfach reinspringen und losfahren ist mit dem Anhänger meist nicht angesagt. Auch sollte eine möglichst schnelle Überbrückung der Reisedistanz nicht oberste Priorität haben. Wegen geltender Geschwindigkeitsbegrenzungen sind Wohnwagen eher gemütlich unterwegs.

Für längere Aufenthalte

Am Urlaubsort richten sich Camper mit Wohnmobil oft darauf ein, länger zu verweilen. Das gilt besonders für Besitzer eines Vorzelts. Kaum jemand hat die Nerven, Planen und Stangen für jeden Platzwechsel ständig auf- und abzubauen.
Bei Familien kommen größere Wohnwagen in der Regel gut an. Das Platzangebot reicht, um mehreren Personen eine bequeme Schlafstätte zu bieten und auch mal Rückzugsmöglichkeiten zu gewähren. Spätestens an Schlechtwettertagen weiß man das Plus an Raum gegenüber vielen Wohnmobilen zu schätzen. Ein Wohnwagen ist zwar längst kein vollwertiger Spielplatz, doch in seinem Inneren können sich kleine und große Urlauber etwas besser entfalten, ohne sich ständig in die Quere zu kommen.

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